Boxtrainer Ulli Wegner ist gegen einen zeitnahen WM-Fight seines neuen Schützlings Kubrat Pulev. "Es geht nicht darum, einen solchen Kampf zu bekommen, man muss auch siegen. Und daran müssen wir noch weiterarbeiten", saqte der 74-Jährige, der den Bulgaren am Samstag in Hamburg zum EM-Titel im Schwergewicht geführt hatte.
Pulev besiegte vor 7000 Zuschauern, darunter etwa 2500 Landsleute, in der WM-Arena am Volkspark den drei Jahre jüngeren Dereck Chisora aus Großbritannien im Duell um den vakanten EM-Gürtel über zwölf Runden knapp nach Punkten. Mittelfristig könnte der 35-Jährige nun den IBF-Champion Anthony Yoshua herausfordern.
Aber auch Pulev, der vor zwei Jahren bei seinem ersten WM-Kampf in Hamburg gegen den damaligen Champion Wladimir Klitschko eine spektakuläre K.o.-Niederlage einstecken musste, sah bei sich selbst noch Verbesserungsmöglichkeiten: "Nach fünf Monaten Kampfpause war ich noch ein bisschen fest. Ich kann mehr, als ich diesmal gezeigt habe."
Chisora fühlt sich betrogen
Zu erneuten Handgreiflichkeiten außerhalb des Boxrings wie im Vorfeld des Kampfes kam es nach der sportlichen Entscheidung nicht mehr - auch weil "Bad Boy" Chisora während der Pressekonferenz im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf untersucht wurde. Er hatte in der achten Runde Pulevs Daumen ins Auge bekommen. Noch im Ring hatte Chisora die Entscheidung der Punktrichter krisiert: "Ich war der bessere Kämpfer und habe mehr Schläge abgegeben."
1,93 Millionen Zuschauer verfolgten bei SAT.1 den Kampf in der Königsklasse. Dies war gleichbedeutend mit einem Marktanteil von 11,8 Prozent.