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Auch ein 2:0-Sieg gegen den FC Bayern München schützte nicht vor einer Entlassung. Das musste Willi Entenmann beim 1. FCN erfahren. "Um 15.10 Uhr kam ein Journalist auf mich zu und sagte, der Präsident hätte oben im VIP-Raum verkündet, dass ich nach dem Spiel entlassen werde", erinnert sich Entenmann laut sueddeutsche.de: "Mein Gedanke war, wenn ich jemals noch ein Spiel gewinnen sollte, dann bitte heute." Und Nürnberg gewann durch Tore von André Golke und Hans-Jörg Criens tatsächlich und Entenmann sprang im Trainingsanzug unter die Dusche.
Präsident Gerhard Voack hielt Wort und entließ Entenmann trotz großer Fanproteste zwei Tage später. Entenmann hatte "in kaufmännischen Dingen Null-Verständnis", so Voack Jahre später, laut nordbayern.de. Außerdem habe Entenmann keinen Rückhalt mehr in der Mannschaft gehabt. Die Entscheidung zur Entlassung hatte Voack am 50. Geburtstag Entenmanns getroffen, wollte diesen aber nicht an dessen Ehrentag entlassen also folgte sie erst nach dem Sieg gegen die Bayern.
Der "Glubb" war übrigens auch für die erste Trainerentlassung der Bundesliga verantwortlich. Herbert Widmayer, 1961 Meister und 1962 Pokalsieger mit dem Club, musste am neunten Spieltag der Premierensaison nach einer 0:5-Heimschlappe gegen Kaiserslautern den Trainerstuhl verlassen. Die Entlassung war umstritten, weil große Teile der Mannschaft um Max Morlock hinter Widmayer standen.
Dietrich Weise, Eintracht Frankfurt, Saison 1986/87
Die Entlassung von Dietrich Weise war ebenfalls bemerkenswert, entließ hier doch der Trainer zunächst seinen zukünftigen Chef. Weise hatte dem Spieler Wolfgang Kraus mitgeteilt, dass er in der Rückrunde nicht mehr mit ihm plane. Weise hatte nur aus der Zeitung erfahren, dass Krause in der nächsten Saison Manager bei der Eintracht werden sollte, und war menschlich aufgrund dieser Vorgehensweise enttäuscht.