Allen Iverson hat seine Karriere offiziell beendet. Der 38-Jährige, der sein letztes NBA-Spiel im Februar 2010 bestritten hatte, gab seine Entscheidung am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Philadelphia bekannt. Dabei blickte er mit Stolz auf seine Karriere zurück.
In einer zehnminütigen Rede nannte er Michael Jordan als Inspiration und bedankte sich unter anderem bei seinem früheren Coach Larry Brown.
Iverson war 1996 von den Philadelphia 76ers an Nummer eins gedraftet worden. In seiner schillernden Karriere führte er die Sixers 2001 in die NBA-Finals und gewann in der gleichen Saison den MVP-Award. Der elfmalige All-Star und vierfache Scoring-Champion hatte nach seinem Abschied aus Philadelphia noch ein kurzes Gastspiel beim türkischen Klub Besiktas.
Glücklich mit seiner Entscheidung
"Ich dachte immer, dass dieser Tag ein tragischer Tag sein würde", so Iverson. "Ich kann stolz und froh sagen, dass ich mit dieser Entscheidung glücklich bin. Ich fühle mich großartig." In einer Rückschau auf seine Karriere dankte er zunächst seinem College-Coach John Thompson von Georgetown: "Er gab mir eine Chance und glaubte an mich, als es niemand sonst tat. Er hat quasi mein Leben gerettet und mir geholfen, meinen Traum wahr zu machen." Sixers-Coach Larry Brown habe ihm geholfen, erwachsen zu werden.
In seinen zehn Jahren bei den Sixers wurde der Combo-Guard siebenmal in ein All-NBA-Team berufen und zweimal zum All-Star-Game-MVP gekürt. "So lange ich lebe, werde ich ein Sixer sein", betonte er.
"Habe dem Basketball alles gegeben"
Auch Michael Jordan blieb nicht unerwähnt. "Ich muss Michael Jordan dafür danken, dass er mir eine Vision gegeben hat. Ohne diese Vision wäre es mir wohl nicht möglich gewesen. Wegen ihm wollte ich Basketball spielen. Er hat mir den Weg gezeigt", zollte er Jordan Respekt.
Flankiert von seinen Kindern und seinem Manager sprach "A.I." auch über das Erbe, dass er der jetzigen Spielergeneration hinterlassen hat. "Ich wollte einfach nur immer ich selbst sein. Wenn man sich jetzt in der NBA umschaut, haben alle Tattoos oder Cornrows. Früher war der Hauptverdächtige immer der Typ mit Cornrows, jetzt haben sogar Polizisten welche." Er sei stolz darauf, die Kultur in der Liga verändert zu haben.
Über seine Zukunftspläne sagte Iverson nichts. "Ich habe dem Basketball alles gegeben. Die Leidenschaft ist immer noch da, aber nicht mehr der Wunsch zu spielen. Es fühlt sich gut an, dass ich mit meiner Entscheidung glücklich bin. Es war ein toller Ritt."