Bulgariens Fußball-Idol Hristo Stoichkov hat nach einem Monat bereits den Dienst als Trainer beim hochverschuldeten 31-maligen Landesmeister ZSKA Sofia quittiert. "Das Lügen kann nicht endlos weitergehen", sagte der 47-Jährige, der 1994 zu Europas Fußballer des Jahres gewählt worden war, angesichts der Intrigen im Klub. Der frühere Spieler des FC Barcelona wirft der Vereinsführung vor, sie habe ihm ihre 6,5 Millionen Anteile übereignet, sodass Stoichkov fürchten musste, für das Defizit des Klubs geradestehen zu müssen. In den beiden letzten Wochen hatten mehr als ein halbes Dutzend der wichtigsten Leistungsträger den Verein verlassen, der in der Meisterschaft nur enttäuschender Dritter geworden war, so auch Kapitän Iwan Bandalowski. Nur wenige Akteure stehen vor dem Saisonstart am 20. Juli noch zur Verfügung. Stoichkov gehörte in den 90er Jahren zu Europas schillerndsten Spieler-Persönlichkeiten. Höhepunkte seiner Laufbahn waren 1994 die WM-Endrunde in den USA mit Bulgariens Einzug ins Halbfinale und dem Gewinn der Torjäger-Kanone. Im Viertelfinale schalteten die Bulgaren in New York die deutsche Nationalmannschaft (2:1) aus, den 1:1-Ausgleichstreffer erzielte Stoichkov per Freistoß. Als Trainer führte Stoichkov von 2004 bis 2007 die bulgarische Nationalmannschaft.