
Christopher Grotheer hat den deutschen Skeleton-Männern den ersten Sieg seit mehr als vier Jahren beschert. Der 24-Jährige aus Oberhof gewann am Samstag den Heimweltcup in Altenberg überraschend vor Weltmeister Martins Dukurs aus Lettland und seinem Teamkollegen Axel Jungk (Oberbärenburg).
Schon am Freitag hatte Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland das Frauen-Rennen für sich entschieden und damit die Führung im Gesamtweltcup übernommen. Der deutsche Skeletonsport feierte in Altenberg damit den ersten Doppelsieg seit November 2012. Damals hatten Frank Rommel und Marion Thees im kanadischen Whistler gewonnen.
"Wir können hochzufrieden sein", sagte Bundestrainer Jens Müller über seine jungen Athleten: "Wir haben uns im Team weiterentwickelt, wir haben uns im Materialbereich nach vorne bewegt. Wir sind einfach gut in Form."
Zwei Bahnrekorde von Grotheer
Mit zwei Bahnrekorden hatte Grotheer der starken Konkurrenz keine Chance gelassen und siegte mit drei Zehntelsekunden Vorsprung. Alexander Gassner (Winterberg) komplettierte als Vierter das hervorragende Ergebnis der Deutschen.
Im Gesamtweltcup liegen Jungk (552 Punkte) und Grotheer (545) nun auf den Rängen vier und fünf. Neuer Führender ist der Südkoreaner Yun Sungbin (609), der am Samstag Fünfter wurde, gefolgt von Dukurs (586).
Olympiasieger Alexander Tretjakow, bis zuletzt Führender im Weltcup, fehlte in Altenberg. Der 31-Jährige gehört zu den unter Dopingverdacht stehenden russischen Skeleton-Piloten und war vorläufig suspendiert. Alle betroffenen Skeleton-Sportler legten allerdings erfolgreich Berufung ein und dürfen am kommenden Wochenende in Winterberg wieder starten.
Für Lölling war es am Freitag ebenfalls der erste Weltcup-Sieg ihrer Karriere, damit zog sie (619 Punkte) im Gesamtklassement an Olympiasiegerin Lizzy Yarnold (Großbritannien/554) vorbei, die nur Neunte wurde. Auch Weltmeisterin Tina Hermann (Königssee/554) und Anna Fernstädt (Berchtesgaden/544) knüpften an ihre guten Leistungen aus den ersten beiden Saisonrennen an.
Hermann fuhr auf den zweiten Rang vor der Österreicherin Janine Flock (561). Fernstädt, die ihre erste Weltcup-Saison absolviert, verpasste das Podest als Vierte knapp.