Seit Clemens Tönnies Aufsichtsratsvorsitzender bei Schalke 04 ist, saßen in elf Jahren 16 verschiedene Trainer auf der Bank. Das sind im Schnitt pro Jahr mehr als bei Chelsea unter Roman Abramovich. Nur dass der mehr Geld in seinen Club steckt. sportal.de über eine desolate Personalpolitik.
Wer wissen will, warum Schalke 04 auf absehbare Zeit nie den Erfolg haben wird, den Borussia Dortmund in den letzten Jahren genoss (und das ist ja eine Frage, die einige Menschen interessieren dürfte), der muss nur auf die Halbwertszeit des Trainerpostens in Gelsenkirchen blicken. Was immer man über jeden einzelnen Wechsel des Chefcoachs denken mag - so schnell, wie ein Trainer auf Schalke weg ist, kann der Club nie zu Europas Elite gehören - obwohl er nach dem Umsatz dazu zählen müsste.
Sicher kann man nicht alle Wechsel als Managementfehler abtun - Ralf Rangnick konnte (zumindest bei seinem zweiten Abgang) aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter machen. Aber die aktuelle Entscheidung, Huub Stevens, der den Club direkt in die Champions League und in dieser als Gruppensieger ins Achtelfinale geführt hatte, durch U17-Trainer Jens Keller zu ersetzen, hat etwas so Abramovicheskes, dass es an der Zeit ist, den Blick über die unmittelbare Personalie und ihre veröffentlichten Gründe hinaus zu richten.
Zunächst einmal die Litanei der Schalker Coaches seit 2001: Huub Stevens, Frank Neubarth, Marc Wilmots, Jupp Heynckes, Eddy Achterberg (Interimstrainer), Ralf Rangnick, Oliver Reck (Interimstrainer), Mirko Slomka, Mike Büskens (Interimstrainer), Fred Rutten, Mike Büskens (Interimstrainer), Felix Magath, Ralf Rangnick, Seppo Eichkorn, Huub Stevens, Jens Keller.
Slomka blieb von ihnen am längsten - etwas mehr als zwei Jahre. Er wurde gefeuert, obwohl Schalke mit dem Erreichen des Champions League-Viertelfinals den bis dahin größten Erfolg der Clubgeschichte gefeiert hatte und in der Bundesligatabelle auf einem Champions League-Platz lag. Felix Magath hatte Schalke sensationell in die Champions League geführt, dort ebenfalls die KO-Runde erreicht - und musste dennoch gehen, weil er sich mit der Mannschaft nicht mehr verstanden habe.
Interessanterweise wurden in den letzten Wochen ähnliche Geschichten über Stevens an die Presse lanciert. So wollte man seinen Abschied vielleicht schon vorbereiten. Dass Schalkes Leistung in den letzten Wochen nicht den Ansprüchen des Clubs genügte, stimmt natürlich. Und wir können von außen nicht beurteilen, welche internen Probleme es gegeben haben mag. Wir können aber zwei Dinge dazu sagen: