
Lotus-Pilot Kimi Räikkönen ist der Topfavorit als Nachfolger von Mark Webber bei Red Bull. Der finnische Formel-1-Pilot steht für Teamchef Christian Horner aktuell noch vor den Toro-Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo.
"Wir wollen die schnellste Fahrerpaarung, die wir bekommen können, und Kimi ist offensichtlich eine attraktive Option", sagte der 39-jährige Engländer gegenüber "Sky Sports". Allerdings können sich auch die Fahrer aus dem Nachwuchsprogramm des Brausekonzerns Hoffnungen auf das Cockpit neben Weltmeister Sebastian Vettel machen.
Die Youngster seien ebenfalls eine gute Option, erklärte Horner. "Wir wollen uns die Zeit nehmen, die möglichen Optionen zu bewerten. Aber die Realität ist, dass es sich wahrscheinlich zwischen den drei entscheiden wird", so Horner: "Jean-Eric und Daniel haben zu verschiedenen Zeitpunkten des Jahres richtig gute Pace gezeigt. Wir müssen uns noch etwas mehr Zeit nehmen und sie gegen eine sichere Nummer wie Kimi Räikkönen abwägen."
Nico Hülkenberg kein Kandidat für Red Bull
Damit erteilte der Teamchef den Gerüchten um einen Wechsel von Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg, der wie der Iceman einen am Saisonende auslaufenden Vertrag besitzt, eine Absage. Auch der englische Force-India-Pilot Paul di Resta sei vorerst keine Option.
Vergne will sich trotz der großen Chance weiter treu bleiben. "Ich werde nichts verändern, nur weil Mark beschlossen hat, seinen Platz zu räumen. Es ändert nichts für mich", sagte der 23-jährige Franzose: "Ich bin hier um meinen Job bei Toro Rosso zu machen und gucke nicht darauf, was alle anderen sagen und was passieren könnte."
Sein aktueller Teamkollege Ricciardo hat den Kampf um den Platz bei Red Bull angenommen und will nach zuletzt enttäuschenden Rennen beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone wieder überzeugen. "Wenn es am Ende auf jemanden wie Kimi hinausläuft, dann gibt wohl seine Erfahrung als Weltmeister und die Tatsache, dass Red Bull ein Weltmeisterteam ist, den Ausschlag", so der 23-jährige Australier.
Ricciardo hofft aber darauf, dass Red Bull seine eigene Nachwuchsförderung belohnt: "In einer perfekten Welt müsste einer von uns beiden das Auto bekommen. Das ist zumindest der Grundgedanke hinter diesem Programm."
Vettel entscheidet über eigenen Teamkollegen
Um die Entscheidung zu seinen Gunsten zu beeinflussen, könnte Ricciardo sich auch an Sebastian Vettel wenden. "Es wäre schön, wenn man mich einbeziehen würde", hatte der 25-jährige Heppenheimer nach der Abschiedsankündigung von Webber gesagt. Den Wunsch will ihm sein Team erfüllen. "Natürlich halten wir Sebastian auf dem Laufenden, welche Fahrer eine Option sind, und legen auf seine Meinung wert", erklärte Horner.
Aktuell scheint Vettel seinen Favoriten schon gefunden zu haben. "Mit Kimi bin ich bisher immer gut zurechtgekommen", sagte er, gab aber zu bedenken, dass beide noch nie in einem Team fuhren: "Andererseits ist es gar nicht so wichtig, wer der Teamkollege ist. Wenn man gewinnen will, dann muss man vor allen anderen sein. Ob die in deinem oder einem anderen Team fahren, macht keinen Unterschied."
Autor: Alexander Maack