
Am Ende gab es die Entscheidung hinter verschlossenen Türen, die frierenden, protestierenden Fans blieben vor dem Tagungsort: 16 einzelne Anträge die Sicherheit in den Stadien betreffend wurden von den 36 Proficlubs in Deutschland angenommen.
Die Vertreter der Vereine einigten sich in der nichtöffentlichen Sitzung auf das besonders bei Fanvertretern umstrittene Maßnahmenpaket. Zur Abstimmung standen insgesamt 16 Anträge, alle wurden laut Ligapräsident Reinhard Rauball abgesegnet. "Ich glaube, dass unter dem Strich der professionelle Fußball als Gewinner aus der Sache herausgeht."
Genaue Details noch nicht bekannt
Wie aber beispielsweise die Einlasskontrollen künftig genau aussehen sollen und ob die Anzahl von Gästetickets bei Risikospielen begrenzt werden kann, war zunächst genauso wenig bekannt wie andere Details der Einigung. Nach Angaben der DFL sollen unter anderem die Fan-Beauftragten verstärkt einbezogen werden, für Pyro-Technik gebe es auch künftig keinen Spielraum. Die DFL kündigte an, das gesamte Konzept zeitnah zu veröffentlichen.
Bei den meisten Anträgen gab es nach Angaben von Rauball eine Zustimmung von mindestens 90 Prozent. Den Vorstoß des Zweitligisten FC St. Pauli auf Verschiebung des Votums hätten fünf Clubs unterstützt, sagte Rauball. 31 Vereine lehnten dies ab.
Der DFB begrüßte die Entscheidung. "Dass die deutliche Mehrheit der Lizenzvereine Geschlossenheit demonstriert und für das Sicherheitskonzept gestimmt hat, ist ein wichtiges Zeichen für den gesamten Fußball und die überwältigende Mehrheit der friedlichen Fans in Deutschland", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der mit dem deutschen U 18-Team in Israel weilte.
Fanvertreter: ''Absolut negativ''
Die Vertreter der Vereine einigten sich in einer gut einstündigen nichtöffentlichen Sitzung auf das besonders bei Fanvertretern umstrittene Maßnahmenpaket. Philipp Markhardt, Sprecher der Organisation "ProFans" wertete die Entscheidung als "absolut negativ" und kündigte weitere Proteste an.
"Wir machen uns nicht zum Büttel von Herrn Rauball", sagte Markhardt. Fanvertreter hätten von Beginn in einen Dialog mit einbezogen werden müssen. "Der Stil ist unter jeder Kanone." Die Zweitligisten Union Berlin und der FC St. Pauli teilten mit, allen 16 Anträgen die Zustimmung versagt zu haben.
Mehrere hundert Fans hatten sich trotz bitterer Kälte vor dem Frankfurter Hotel versammelt, ein Polizeiaufgebot riegelte die Tagungsstätte ab. An den vergangenen drei Spieltagen hatten die Anhänger in den Bundesliga-Stadien mit ihrer Schweige-Aktion über 12 Minuten und 12 Sekunden lautlos, aber eindrucksvoll protestiert. Zudem gab es am vergangenen Wochenende noch Demonstrationen.