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Pat Cortina vor dem Aus - Uwe Krupp vor der Rückkehr?

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sid
12. Mai 2015, 12:56 Uhr
Eishockey
Pat Cortina hat beim DEB wohl keine Zukunft

Die Zeit von Bundestrainer Pat Cortina bei der Nationalmannschaft dürfte nach dem verpassten WM-Viertelfinale abgelaufen sein. Einiges deutet auf eine Rückkehr von Uwe Krupp hin.

Bundestrainer Pat Cortina kämpft weiter um den "besten Job im Eishockey", doch sein Chef Franz Reindl schwärmte schon von dessen Vor-Vorgänger. "Die Uwe-Krupp-Ära zu beenden, das war ein Fehler ohne Not", sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB): "Die Nationalmannschaft war auf einem guten Weg und top eingespielt."

Den Abwärtstrend nach Uwe Krupps Abgang 2011 konnte auch Cortina nicht stoppen. Bei der WM in Tschechien gelang dem 50-Jährigen mit einer Rumpftruppe durch den Punktgewinn beim 2:3 nach Penaltyschießen zum Vorrundenabschluss gegen Österreich zwar der endgültige Klassenerhalt, doch retten dürfte ihn das nicht.

Reindl kündigte Gespräche mit Cortina für die nächste Woche an, doch nicht wenige meinen, die Entscheidung gegen den gebürtigen Kanadier sei hinter den Kulissen bereits gefallen. Für die Heim-WM in zwei Jahren braucht Reindl neue Euphorie und ein bekanntes Gesicht hinter der Bande. Was läge da näher als Krupp, der bei der stimmungsvollen WM vor fünf Jahren in Köln und Mannheim mit Platz vier ein Eishockey-Märchen geschrieben hatte?

Glaube, dass "Uwe es machen würde"

"Ich glaube schon, dass Uwe es machen würde", sagte der Berliner Verteidiger Jens Baxmann während der WM. Ausschließen wollte Reindl, der ein freundschaftliches Verhältnis zu Krupp pflegt, eine Doppellösung mit dem Trainer der Eisbären Berlin nicht. Sein Vorgänger als DEB-Präsident, Uwe Harnos, hatte den früheren NHL-Star damals wegen dessen Hauptjob bei den Kölner Haien nicht weiterbeschäftigt.

"Lassen wir das mal in Ruhe auf uns zukommen. Pat ist wirklich die erste Anlaufstelle", bemühte sich Reindl zu betonen: "Ich kann vor Pat nur den Hut ziehen, wie er bei der WM stark geblieben ist."

Cortina gab die Hoffnung auf den "besten Job im Eishockey" nicht auf. Also machte er nach dem letzten WM-Gruppenspiel noch einmal Werbung in eigener Sache: "Wir können stolz sein. Wir haben bei der WM hart gekämpft und auch gut gespielt." Einzig das 0:10-Debakel gegen Kanada könne man "aus dem Fenster schmeißen".

 

Spieler "emotional ans Team binden"

Nach der Pleite im zweiten Spiel raufte sich die Mannschaft in der Tat zusammen, was auch ein Verdienst von Cortina war. "Pat hat einen sehr guten Job gemacht", meinte Verteidiger Justin Krueger: "Wir hatten viel Spaß und einen guten Teamgeist."

Die über 20 Spielerabsagen im Vorfeld benutzte Cortina nie als Ausrede für die spielerischen Schwächen. Allerdings werden ihm die Absagen intern auch mehr oder weniger angekreidet. Die Nominierung von Spielern sei "klar Aufgabe des Bundestrainers", sagte Reindl und ergänzte vielsagend: "Man muss die Spieler emotional wieder mehr ans Nationalteam binden." Zumindest das war Krupp stets gelungen.

Auch die nackten Fakten sprechen gegen Cortina. In Tschechien verpasste die DEB-Auswahl unter seiner Leitung zum dritten Mal in Folge das WM-Viertelfinale. In seine Amtszeit fällt auch die verpasste Olympia-Qualifikation für Sotschi 2014.

Beim Qualifikationsturnier für die Winterspiele in Pyeongchang muss der Weltranglisten-13. 2016 in Lettland antreten, und im Jahr darauf gibt es die Heim-WM - alles von enormer Bedeutung für das deutsche Eishockey. Auf die Frage, ob ein Neustart mit neuen Gesichtern jetzt nicht besser wäre, antwortete Reindl: "Da ist schon was dran."

 

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