
Wer ist der beste Center der Liga? Ist LeBron James wirklich ein Shooting Guard? Und wieso gehört Dirk Nowitzki nicht zu den drei besten Power Forwards der NBA? Der Basket Case von sportal.de ermittelt die Top 3 auf jeder Position, heute gibt es den ersten Teil.
Im ersten Teil stellen wir Ihnen pünktlich vor dem Saisonbeginn die drei besten Center, Power Forwards und Small Forwards der NBA vor. Als Kriterien dienen dabei nicht nur die statistischen Werte wie Punkte, Rebounds und Assists, sondern auch die Effizienz der Spieler, das Spielverständnis, das Defensivverhalten sowie die Erfahrung und der Charakter auf dem Feld.
Center: 1. Dwight Howard - Los Angeles Lakers
19 Punkte, 12 Rebounds und 4 Blocks - Dwight Howards Ausbeute aus seinem ersten Vorbereitungsspiel beim neuen Club, den Los Angeles Lakers, liest sich gut. Doch was für jeden anderen Center der Liga starke Werte wären, ist für Howard Durchschnitt. Bandscheibenverletzung und Operation hin oder her, Howard wird auch in dieser Saison wieder der dominierende Center der Liga sein. Doch das ist ihm nicht mehr gut genug.
Denn drei Auszeichnungen als bester Defensivspieler sowie eine Finalteilnahme mit den Orlando Magic sind zwar schön und gut, ersetzen aber Titel nicht. Und die will Howard zunächst mal in Los Angeles gewinnen. Seinem Transfer zu den Lakers ging zwar eine monatelange Seifenoper voraus, doch einmal angekommen, sieht das Team um Howard und Kobe Bryant zumindest auf dem Papier wie der große Favorit im Westen aus.
Seine unglaubliche körperliche Präsenz unterstreicht Howard immer wieder mit gutem Timing bei Blocks und Rebounds, an seinem Wurf hingegen muss der Center noch arbeiten. Ob aus dem Feld oder von der Freiwurflinie, außerhalb der Zone fühlt sich Howard nicht mehr wohl. Zum Rang eines der besten Center aller Zeiten wird es aber für Howard aus genau diesen Gründen nie reichen - Spieler wie Olajuwon oder Abdul-Jabbar waren eben doch um einiges vielseitiger. Doch wenn man die dazu passenden Teamkollegen hat, muss es das ja vielleicht auch gar nicht. Das Howard seiner Karriere demnächst einige Titel hinzufügen können wird, scheint sicher.
2. Andrew Bynum - Philadelphia 76'ers
Diese Titel gewann Andrew Bynum mit den Lakers bereits, richtig glücklich hingegen wirkte der an der Ostküste aufgewachsene Center nie. Und so nahm er es als Herausforderung an, als er während des Sommers von den Lakers nach Philadelphia abgegeben wurde, um Platz für Dwight Howard zu schaffen. Doch Bynum ist eben ein schlampiges Genie. Trotz aller großen Versprechungen, sich in den Dienst der Mannschaft stellen zu wollen, erschien Bynum zunächst in Lakers-Trainingskleidung zu seiner ersten Pressekonferenz, um sich dann zu Beginn des Trainingslagers in einem erschreckend schwachen körperlichen Zustand zu präsentieren.
Und genau diese Dinge scheint der direkt aus der Highschool in die NBA gekommene Bynum nicht abstellen zu können - oder wollen. Ob man es Unreife nennen will oder einfach nur Faulheit, die Lakers hatten sich sicher sowohl in persönlicher als auch in spielerischer Hinsicht einiges mehr von Bynum erhofft - so wie das übrigens auch die 76'ers tun, die für Bynum mit Andre Igoudala ihren besten Defensivspieler abgaben.
Potenzial hat Bynum sicher sehr viel. Wenn er es schafft, durch einen professionelleren Lebenstil fit zu bleiben, bereit ist, von seinen Trainern zu lernen und sich eben auch manchmal als Mannschaftsspieler auszeichnen kann, könnte Bynum über Jahre der dominierende Center der Eastern Conference werden.
3. Marc Gasol - Memphis Grizzlies
Eigentlich war Marc Gasol in dem Trade, der ihn im Tausch für seinen Bruder Pau von Los Angeles nach Memphis brachte, so etwas wie der enttäuschende Trostpreis. Doch Gasol hat sich innerhalb von vier Jahren zu einem der besten Big Men der Liga gemausert und zusammen mit Zach Randolph aus den Grizzlies ein Playoffteam gemacht. Knapp 15 Punkte sowie 9 Rebounds im Schnitt bedeuten bei uns Rang 3 unter den Centern.
Als Stammspieler der spanischen Nationalmannschaft international bereits sehr erfolgreich, konnte sich Gasol in der letzten Saison über seine erste All-Star-Nominierung freuen. Gasol lebt vor allem von seiner Präsenz unter dem Korb und im Post, hat allerdings wie so viele Center Schwächen mit Würfen von außerhalb der Zone. Er zeigte sich allerdings im letzten Jahr stark verbessert darin, auf seine Chancen zu warten und des öfteren besser postierte Teamkollegen zu suchen. Doch vor allem körperlich könnte Gasol noch etwas zulegen, denn Howard und Bynum sind dem Spanier, was die Athletik angeht, weit überlegen.
Auf den Plätzen folgen mit Tyson Chandler (New York Knicks) der neben Howard defensiv stärkste Center der Liga sowie Roy Hibbert von den Indiana Pacers.
Power Forwards: 1. Kevin Love - Minnesota Timberwolves
Für die Timberwolves dürfte der Draft 2008 eine der stolzesten Stunden ihrer Franchise-Geschichte gewesen sein. Love, im Draft an Nummer fünf ausgewählt, wurde in einem acht Spieler umfassenden Tauschgeschäft von den Memphis Grizzlies nach Minnesota abgegeben. Die Timberwolves überließen Memphis dafür unter anderem die Rechte an Draftpick Nummer drei O.J. Mayo, jetzt ein Dallas Maverick. So landete Love anstatt im heißen Süden im kalten Norden des Landes - und entpuppte sich für Minnesota als Volltreffer..