Am 30. August hat Marco Huck die Chance, den Cruisergewichts-Rekord von 13 Titelverteidigungen einzustellen. Das verhindern will Mirko Larghetti: Der Italiener ist bislang ungeschlagen und sieht einige Vorteile auf seiner Seite. Vor allem seine Rolle als Außenseiter könne am Ende entscheidend sein.
"Ich habe mir zusammen mit meinem Trainer Mario Massai viele seiner Titelverteidigungen angeschaut", erklärte Larghetti: "Gegen bekannte Leute zeigte er zumeist starke Leistungen. Doch gegen manch namenlosen Gegner sah er schon mal schlecht aus."
Zudem sei Huck vor allem auf den möglichen Rekord konzentriert. "Mir kommt es so vor, als ob Huck vergisst, dass er mich dafür vorher schlagen muss", betonte der 31-Jährige weiter: "Auf der anderen Seite bin ich so motiviert wie nie zuvor. Mit einem Sieg über Marco Huck kann ich auf einen Schlag berühmt werden."
Da stört es den Herausforderer auch nicht, dass er erstmals außerhalb von Italien ran muss: "Ob ich nun in meiner Heimat Frontino im Gym einen Sparringskampf absolviere oder gegen Huck vor Tausenden um die WM boxe - das ist egal. Im Ring boxen wir Mann gegen Mann. Das Publikum kann nicht in das Geschehen eingreifen und für Huck die Schläge landen."
Larghetti: "Kämpfen bis zum Umfallen"
Außerdem habe er den Zeitvorteil. "Ich hatte durch Hucks Verletzung vor dem geplanten Kampf im März nur noch mehr Zeit, mich auf seinen Stil einzustellen. Im Juni stand ich sogar nochmals im Ring, um mich für unser Duell aufzuwärmen. Marco hat seit Januar nicht mehr geboxt - das ist ein klarer Vorteil für mich", stellte Larghetti klar.Trotz allem müsse er am 30. August "kämpfen bis zum Umfallen. Ich werde Huck von Beginn an unter Druck setzen, so dass er sich erst gar nicht entfalten kann. Ich bin mir sicher, physisch dagegenhalten zu können. Natürlich bedarf es immer ein wenig Glück, am Tag des Kampfes seine Bestleistung abzurufen. Doch ich bin überzeugt, dass mir dies gelingen wird."
Selbst Hucks Seitenhieb auf Larghettis Namen, er wolle aus ihm im Ring Spaghetti machen, stört den Italiener nicht: "Er ist der Weltmeister und hat den Titel bereits gegen einige gute Leute verteidigt. Ich nenne so etwas das Selbstvertrauen eines Champions. Solange er nicht anfängt, mich mit Nudeln zu bewerfen, kann Huck erzählen, was er will."
Autor: Adrian Franke