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Maria Sharapova krönt sich zur Sandplatzkönigin von Paris

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sid
07. Juni 2014, 22:50 Uhr
Sharapova
Am Ziel: Maria Sharapova gewann zum zweiten Mal die French Open

Nachdem sich Maria Sharapova ihren Traum erfüllt hatte, ging die frischgekürte Sandplatzkönigin von Paris in die Knie und schlug immer wieder ungläubig die Hände vor das Gesicht. Die Russin wusste nach ihrem 6:4, 6:7 (5:7), 6:4 gegen Simona Halep (Rumänien/Nr. 4) im hochklassigen Endspiel der French Open gar nicht, wohin mit ihrer Freude.

"Ein Traum ist wahr geworden. Das war mein härtestes Grand-Slam-Finale. Es ist alles so emotional, dass ich kaum sprechen kann", sagte die Weltranglistenachte Sharapova und war den Tränen nah: "Vor sieben, acht Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich hier zweimal gewinnen kann."

Dank eines Kraftaktes in Roland Garros holte sich die 27-Jährige ihren insgesamt fünften Grand-Slam-Titel. Nach 3:02 Stunden verwandelte Stuttgart-Siegerin Sharapova ihren ersten Matchball gegen Halep, die im Halbfinale Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 28) ausgeschaltet hatte.

Zweitlängstes Frauen-Finale seit Grafs Zeiten

Kurz nach dem hochspannenden Duell bekam Sharapova den Coupe Suzanne Lenglen von US-Ikone Chris Evert überreicht und herzte diesen wie ein Baby. Es war das zweitlängste Frauen-Finale seit dem Endspiel von 1996 zwischen Steffi Graf und Arantxa Sanchez Vicario (6:3, 6:7, 10:8), das 3:04 Stunden gedauert hatte. "Maria ist ein großer Champion und hat den Sieg verdient. Dieses Spiel wird immer einen speziellen Platz in meinem Leben haben", sagte Halep.

Sharapova ist damit der erste russische Tennisprofi, der das gleiche Grand-Slam-Turnier zweimal gewinnen konnte. Vor ihrem ersten Titel-Coup in Paris (2012) hatte sie bereits in Wimbledon (2004) sowie bei den US Open (2006) und den Australian Open (2008) triumphiert.

Die frühere Nummer eins Sharapova kassierte ein Preisgeld in Höhe von 1,65 Millionen Euro. Die topgesetzte Titelverteidigerin Serena Williams (USA) war bereits in der 2. Runde ausgeschieden.

Ein Match auf Augenhöhe

In ihrem dritten Paris-Finale in Serie begann Sharapova überraschenderweise nervöser als die 20 Zentimeter kleinere Halep, die zuvor noch nie in einem Grand-Slam-Endspiel gestanden hatte. Gleich ihr erstes Aufschlagspiel musste die 1,88 Meter große Russin abgeben.

In der Folge entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe mit intensiven und langen Grundlinienduellen, die die 15.000 Zuschauer auf dem Court Philippe Chatrier begeisterten. Mit Hilfe von Winkelbällen ließ die von Wim Fissette, ehemaliger Coach von Sabine Lisicki, betreute Halep ihre Gegnerin immer wieder weite Wege laufen. Doch die taktisch klug eingestellte Sharapova konterte etliche Male mit ihrer Vorhand die Linie entlang.

Nach zwei Breaks ging die bestverdienende Sportlerin der Welt mit 5:2 in Führung, musste die wacker in der Defensive kämpfende Halep aber noch einmal auf 5:4 herankommen lassen. Beim zweiten Satzball profitierte "La Shara" dann von einem leichten Vorhandfehler der Rumänin, die im vergangenen Jahr sechs Turniere gewonnen hatte - darunter den Nürnberger Versicherungscup.

Sharapovas Schwachpunkt: Das Service

Das Daumendrücken ihres auf der Tribüne sitzenden Landsmanns Ion Tiriac, dem früheren Manager von Boris Becker, half Halep bis dato noch nichts. Bis zum Finale hatte die 22-Jährige, die ab Montag auf Platz drei des Rankings stehen wird, in ihren sechs Partien keinen einzigen Durchgang abgeben müssen.

Das Momentum nutzte Sharapova zunächst zu Beginn des zweiten Durchgangs, als sie der Nummer vier der Welt den Aufschlag zur eigenen 2:0-Führung abnahm. Danach allerdings stellte sich das Service von Scharapowa einmal wieder als Schwachpunkt heraus (insgesamt zwölf Doppelfehler). Halep ließ sich auch im Tiebreak nicht vom einem 3:5-Rückstand beirren, als Sharapova nur noch zwei Punkte vom Turniersieg entfernt war.

Im ersten Pariser Frauen-Finale über drei Sätze seit 13 Jahren wurde Halep von ihrem kleinen Fanklub auf der Tribüne immer wieder mit "Simona"-Sprechchören angefeuert. Doch Sharapova nahm ihr in der entscheidenden Phase den Aufschlag zum 5:4 ab und servierte dann zu ihrem zweiten Paris-Sieg binnen drei Jahren.  

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