John Degenkolb und seine fünf Teamkollegen von Giant-Alpecin sind nach Ansicht von Degenkolbs Manager Jörg Werner bei dem schweren Verkehrsunfall in der Nähe von Calp/Spanien verhältnismäßig glimpflich davongekommen. "Sie haben Glück gehabt, dass sie leben", sagte Werner dem SID am Sonntag.
Degenkolb habe ihm am Telefon berichtet, dass es unmöglich gewesen sei, den Frontalzusammenstoß mit dem Auto zu verhindern. Die Fahrerin, laut lokalen Berichten eine Engländerin, sei ungebremst in die Trainingsgruppe gefahren, erzählte Werner. Neben Degenkolb waren Max Walscheid aus Neuwied sowie der Franzose Warren Barguil, Chad Haga (USA), Fredrik Ludvigsson (Schweden) und Ramon Sinkeldam (Niederlande) betroffen.
Es sei indes bei Degenkolb nicht der komplette Zeigefinger fast abgerissen, es handele sich vielmehr um die Fingerkuppe, "aber das ist nicht ohne", führte Werner weiter aus. Sein Schützling sei zunächst in einem Krankenhaus in Denia notversorgt worden, aber erst in einer Klinik in Valencia sei der Unterarmbruch festgestellt worden, der in einer Operation mit einer Platte fixiert werden sollte.
"Was ist mit der Saison?"
Im Anschluss an den Eingriff solle der Paris-Roubaix-Sieger so schnell wie möglich nach Deutschland in ein Hamburger Unfallkrankenhaus geflogen werden, sagte Werner. Die OP sei erfolgreich verlaufen, teilte Werner am Nachmittag mit, nun warte man auf grünes Licht für die Verlegung. Erst in Hamburg werde es nach weiteren Untersuchungen möglich sein, Prognosen zur Ausfalldauer abzugeben.
"Das ist jetzt nicht wichtig, das ist das kleinste Problem. Es kann alles richtig, aber auch alles falsch sein, was man jetzt sagt", erklärte Werner. Gleichwohl sei Degenkolbs erster Gedanke gewesen: "Was ist mit der Saison?"