Der FSV Mainz 05 hat sich mit einer beeindruckenden Leistung im Rennen um die internationalen Plätze der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Nach zuletzt nur drei Punkten aus den vergangenen vier Partien zeigten sich die Rheinhessen beim 3:0 (3:0) gegen ein erschreckend schwaches Werder Bremen von ihrer besten Seite und dürfen mit 47 Zählern weiter von der Europa League träumen.
Das frühe Eigentor von Nils Petersen (5.) spielte dem FSV dabei in die Karten, Christoph Moritz mit seinem zweiten Bundesligator (16.) und Yunus Malli (39.) erhöhten noch vor der Pause. Die Gäste von der Weser müssen nach dem desolaten Auftritt mit 33 Punkten weiter nach unten schauen. Von der zuletzt ansteigenden Formkurve bei der Mannschaft von Trainer Robin Dutt war in Mainz nichts zu sehen.
Die 33.597 Zuschauer hatten kaum Platz genommen, da traf Pechvogel Petersen, der gerade erst wieder in die Bremer Startelf zurückgekehrt war und nach der Pause in der Kabine bleiben musste, nach einer Ecke von Johannes Geis ins eigene Netz. Werder-Torwart Raphael Wolf war bei dem Querschläger ohne Abwehrchance.
Die frühe Führung gab den zuletzt schwächelnden Mainzern sichtbar mehr Selbstvertrauen. Vor allem über die linke Seite von "Maskenmann" Eric Maxim Choupo-Moting, der mit gebrochener Nase spielte, kamen die Hausherren immer wieder gefährlich in die Nähe des Bremer Strafraums. Choupo-Moting, den die Bremer während der ersten Hälfte zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekamen, hatte allein drei Chancen zu erhöhen (24./30./33.).
Den zweiten Treffer schoss dennoch ein anderer: Ungestört und mit gütiger Mithilfe von der Bremer Innenverteidigung um Sebastian Prödl konnte Moritz elf Minuten nach dem ersten Tor den Ball in Strafraum annehmen und überlegt abschließen, Keeper Wolf war erneut chancenlos. Für Moritz war es das erste Tor seit knapp fünf Jahren, 2009 hatte er im Trikot von Schalke 04 seinen ersten Bundesligatreffer erzielt.
Okazaki hinten wie vorne wichtig
Die Gäste von der Weser, die sich zuvor mit vier Punkten aus zwei Spielen etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg gemacht hatten, wirkten nach dem frühen Rückstand geschockt. Brenzlig für die Mainzer wurde es nur nach 22 Minuten, als FSV-Stürmer Shinji Okazaki allerdings in höchster Not auf der eigenen Torlinie einen Kopfball von Prödl klären musste.
Auf der Gegenseite rauschte ein Schuss des Mainzer Japaners nur Sekunden später knapp am Pfosten vorbei (23.), ehe Malli für den beruhigenden Halbzeitstand sorgte. Nach dem guten Pass von Routinier Zdenek Pospech ließ der 22-Jährige, der am Samstag als Spielmacher auflief, erneut dem bemitleidenswert alleingelassenen Wolf keine Chance.
Nach der Pause ließ es das Team von Trainer Thomas Tuchel nur kurz etwas ruhiger angehen und überließ den Gästen mehr Spielanteile. Gefährlich wurde es für FSV-Keeper Loris Karius aber nicht. Auf der anderen Seite verpasste Okazaki den vierten Treffer haarscharf (52.), Malli traf erst nur den Pfosten (58.) und schoss dann knapp vorbei (67.).