Für zwei ghanaische Stars ist die WM vorzeitig beendet. Ghana hat die Mittelfeldspieler Sulley Muntari und Kevin-Prince Boateng wegen Undiszipliniertheiten aus dem Kader geworfen. Der Schalker hat entsprechende Berichte bereits bestätigt und erhebt schwere Vorwürfe gegen Ghanas Trainer Kwesi Appiah.
"Ja, ich reise ab und bin nicht mehr Teil des Teams", so Boateng gegenüber der "Sportbild". Damit bestätigte er entsprechende Medienberichte.
"Gestern kam es beim Training zu einem Zwischenfall. Sulley Muntari und ich haben nach einem Zweikampf gescherzt. Ich sagte, er habe den Ball mit der Hand gespielt. Er verneinte. Daraufhin habe ich gelacht und gesagt: Hey, bist Du hier der Schiri oder wie?", berichtet Boateng.
Danach habe der Trainer die Einheit unterbrochen und beide in die Kabine geschickt. Im Anschluss habe Boateng das Gespräch gesucht.
Boateng akzpertiert Suspendierung
"Ich fragte ihn, was er gegen mich habe? Daraufhin fing er an, mich anzuschreien. Er beleidigte mich auch. Es fielen Wörter wie: "Fuck off".Und weiter: "Ich akzeptiere das absolut - nur sollte keiner glauben, dass ich den Trainer beleidigt hätte oder mir etwas zu Schulden kommen ließ. Ich reise nun ab und wünsche meinen Kollegen alles erdenklich Gute für die WM und das Spiel gegen Portugal."
Muntari mit Ohrfeige?
"Goal"-Reporter Kent Mensah hatte mit Bezug auf ghanaische Journalisten vor Ort in Brasilien den Rauswurf verkündet. Demnach soll Muntari einen Team-Offiziellen geohrfeigt haben.Laut ZDF-Experte Lutz Pfannenstiel ist der Suspendierung ein handfester Skandal vorausgegangen. "Muntari hat sich mit einem hohen Offiziellen des ghanaischen Verbandes angelegt. Er hat ihn geschlagen, ein Laptop kaputt gemacht und ein Handy an die Wand geschmissen. Daraufhin wurde er suspendiert", sagte Pfannenstiel im ZDF-Interview. Schalke-Profi Boateng habe bei einem Gespräch mit Ghana-Trainer Kwasi Appiah seinen Rauswurf verschuldet. "Boateng hat das Gespräch mit Appiah gesucht. Dort kam es allerdings zu einigen Schimpfwörtern, woraufhin auch er suspendiert wurde", sagte Pfannenstiel. Der ehemalige Torwart war als einziger Fußballprofi auf allen Kontinenten aktiv und pflegt gute Kontakte zum afrikanischen Verband.
Muntari absolvierte bislang beide Spiele Ghanas über die kompletten 90 Minuten, Boateng dagegen stand in Brasilien bislang insgesamt nur 84 Minuten auf dem Platz.