Der Verkauf des italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand an die chinesische Investorengruppe Rossoneri Sport Investment Lux ist perfekt. Dies gab der bisherige Eigentümer-Konzern Fininvest des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi am Donnerstag bekannt. Das chinesische Konsortium lässt sich demnach 99,93 Prozent der Anteile am 18-maligen Meister rund 740 Millionen Euro kosten.
"Ich werde niemals die Emotionen vergessen, die der AC Milan mir und uns allen gegeben hat", schrieb Berlusconi am Abend auf der Homepage des Traditionsklubs und dankte vor allem den Anhängern des Vereins: "Zusammen mit Ihnen haben wir alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Ich möchte Ihnen sagen, dass ich immer Milans größter Fan bleiben werde."
Insgesamt war der AC Mailand 31 Jahre im Besitz von Berlusconi. In dieser Zeit gewannen die Rossoneri 29 Titel, darunter fünfmal den Europapokal der Landesmeister beziehungsweise die Champions League.
Beim AC Mailand haben die neuen Besitzer aus China unmittelbar nach der endgültigen Übernahme des italienischen Fußball-Renommierklubs Schlüsselpositionen mit Personal ihrer Wahl neu besetzt. Als Geschäftsführer fungiert Angaben der Gazzetta dello Sport zufolge fortan Marco Fassone. Den Posten des Sportdirektors übernimmt Massmiliano Mirabelli.
Besonders der Wechsel im Amt des Geschäftsführers verdeutlicht die Zäsur bei den Lombarden. Fassones Vorgänger Adriano Galliani hatte zuvor unter dem bisherigen Milan-Eigentümer Silvio Berlusconi mehr als drei Jahrzehnte die Geschicke der "Rossoneri" geleitet. Fassone, der in Berlusconis Auftrag die Übernahmeverhandlungen mit dem chinesischen Konsortium um den Investor Li Yonghong zu einem Abschluss geführt hatte, war früher in gleicher Funktion auch schon bei Rekordmeister Juventus Turin, dem SSC Neapel und Milans Lokalrivale Inter Mailand tätig. Mirabelli arbeitete in der Vergangenheit im Profi-Fußball als Beobachter für den englischen Erstliga-Klub FC Sunderland und Inter.