
Beim FC Schalke 04 richtet man nach dem Erreichen der Champions-League-Qualifikation den Blick auf die Personalplanungen für die kommende Saison. Christian Clemens und Felipe Santana sollen kommen.
"Jetzt bin ich versöhnt, ein schönes Ende einer verrückten Saison. Ich bin unheimlich glücklich! Julian Draxler hat bei seinem Tor gezeigt, was er für eine Kanone ist", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nach dem 2:1 gegen Freiburg der "Bild am Sonntag".
Trainer Jens Keller ließ sich die gute Laune nach dem Sieg gegen den SC auch vom gegnerischen Übungsleiter Christian Streich nicht vertreiben, der die defensive Grundausrichtung der Schalker kritisierte. "Freiburg hat eine sensationelle Serie gespielt, es war genau richtig, wie wir gespielt haben", rechtfertigte er seine taktische Entscheidung.
Zwei sollen gehen, zwei neue sollen kommen
Dass der 42-Jährige auch in der nächsten Saison auf der Bank der Schalker sitzt, war lange unklar. Den jungen Trainer traf harte Kritik, doch nach dem positiven Saisonabschluss war er mit sich im Reinen: "Da waren schwere Stunden dabei, das ging bis in die Familie hinein. Dann dieses Endspiel, ein Wahnsinn, Dramatik pur. Ich bin schön kaputt, aber auch supersuperglücklich."
Während Kellers Verbleib in Gelsenkirchen geklärt ist, stehen einige Spieler vor einer unsicheren Zukunft. Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos kann für eine festgeschriebene Ablöse gehen, erste Klubs zeigten sich interessiert. "Ich möchte aber nicht sagen, welche Vereine das sind", erklärte Sportvorstand Horst Heldt gegenüber "Der Westen".
Der Grieche soll durch Felipe Santana ersetzt werden, der den Erzrivalen Borussia Dortmund für eine Million Euro verlassen darf. "Das Interesse ist vorhanden", bestätigte Keller. Kapitän Höwedes forderte zuvor bereits lautstark Verstärkungen für die kommende Saison: "Wir brauchen schon den einen oder anderen Zugang, damit wir ein Team zusammenstellen können, das für die Champions League gewappnet ist. Da würde uns mit Sicherheit der eine oder andere Transfer ganz gut tun."
Jurado kommt nicht zurück
Neben Santana ist auch Christian Clemens vom 1. FC Köln im Gespräch, er darf die Rheinländer für drei Millionen Euro verlassen. "Es gibt Gespräche mit möglichen Zu- und Abgängen. Aber wir werden nicht in die Vollen greifen können. Einen Spieler für 20 Millionen werden wir uns nicht leisten können. Einfacher wäre es, wenn die Champions League schon sicher wäre - aber dann ist die Transferperiode schon fast vorbei", wollte Heldt keine Namen kommentieren.
Der an Spartak Moskau verliehene Jose Manuel Jurado soll nicht zurückkommen. "Spartak Moskau hat ein erstes Angebot abgegeben. Das war noch nicht so prickelnd. Der Spieler möchte gerne da bleiben. Wir werden eine Lösung finden", so Heldt.
Jones bleibt Schalker
Ein Abgang von Jermaine Jones scheint dagegen vom Tisch zu sein. Der Mittelfeldspieler hatte sich zuletzt wechselwillig gezeigt, möchte nun aber doch bei Schalke bleiben: "Wenn sie mich nicht wegschicken."
Der FC Schalke 04 sicherte sich durch einen 2:1-Erfolg gegen den SC Freiburg am letzten Spieltag Tabellenplatz vier und die damit verbundene Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation. Nach einem guten Start in die Saison zeigten die Königsblauen zum Ende der Hinrunde eine Schwächephase, die zur Entlassung von Trainer Huub Stevens führte. Sein Nachfolger Jens Keller brachte in der Rückrunde den Aufschwung.
Autor: Martin Grabmann