Immer wieder wird über die Europaliga diskutiert. Aus der Bundesliga würden der FC Bayern München und Borussia Dortmund wohl den Sprung schaffen. Doch beide Clubs haben kein Interesse und wollen weder die Fan-Kultur noch die Liga begraben.
Die Verantwortlichen von Bayern München und Borussia Dortmund haben Plänen für eine Europaliga eine klare Absage erteilt. "Ich halte das für eine Katastrophe vom Gedankengang her. All das, was sich Bayern und der deutsche Fußball erarbeitet haben, hat mit unheimlich viel Fleiß, Leidenschaft und Akribie zu tun gehabt. Ich halte die Europaliga für die nationale Liga für ein Todesurteil", sagte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer bei NDR2.
Auch Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke warnte davor, "dass wir die Fußball-Kultur in Deutschland nicht kaputt machen dürfen. Wenn zwei, drei Teams in der Europaliga spielen, spielst du in der Bundesliga nur noch mit der Reserve", sagte er im ZDF-Sportstudio. Manchmal könne man "über den Unfug, der jede Woche vorgeschlagen wird, verzweifeln".
Oliver Kahn will die Europaliga
Diese Meinung vertrat auch Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im Bild-Interview: "Für die Bundesliga wäre das eine Katastrophe, auch finanziell. Ich bin dafür, dass wir es so lassen, wie es ist. Es heißt doch immer: Bundesliga, die beste Liga der Welt."
Er wisse aber, führte der Vorsitzende der Europäischen Klub-Vereinigung (ECA) weiter aus, "dass diese Gedanken von Kollegen aus dem Ausland manchmal diskutiert werden, aber ich bin kein Freund davon".
Zuletzt hatte Aurelio De Laurentiis, Präsident des SSC Neapel, einen derartigen Plan öffentlich gemacht. Auch Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn hatte sich wegen der Dominanz der Münchner in Deutschland für eine Europaliga ausgesprochen.
Sammer kontert Oli Kahn
"Tut mir leid, das kann ich nicht nachvollziehen", konterte Sammer beim NDR, "wir sollten mal darüber nachdenken, dass in den letzten drei Jahren Borussia Dortmund zwei Mal Meister geworden ist und Bayern München nur einmal."
Aus diesem Grund hält Sammer auch jene Stimmen für falsch, die die nationale Überlegenheit der Bayern beklagen. Da werde jede Woche "auch etwas anderes diskutiert. Bisher waren es immer die Top zwei, die die Liga kaputt gemacht haben. Laut Herrn Bruchhagen (Vorstandschef bei Eintracht Frankfurt, d.Red.) ist jetzt auch Leverkusen dabei. Vielleicht sind es nächste Woche die Top vier oder fünf. Also, jeder darf seine Meinung äußern, aber ich muss mich nicht zu jedem hingezogen fühlen."