Mit Mittelfeldgeplänkel wollten sich Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen nicht abgeben. Beim 2:1-Sieg der Eintracht am ersten Bundesligaspieltag ging es hoch und runter. Am Ende gewannen die mutigeren Frankfurter verdient durch ein Joker-Tor.
Eintracht Frankfurt hat sich mit einem starken Auftritt in der Bundesliga zurückgemeldet. Der Aufsteiger gewann verdient mit 2:1 (0:1) gegen Bayer Leverkusen. Stefan Kießling hatte den Europa-League-Teilnehmer zwar in der 29. Minute mit einem Abstaubertor in Führung gebracht. Stefan Aigner (57.) und Martin Lanig (82.) belohnten mit ihren Treffern aber noch die spiel- und laufstarke Leistung der Eintracht in dieser turbulenten Partie.
Eintracht in Aufregung: Turbulente Szenen um Alex Meier
Das Spiel verlief nämlich genauso hitzig, wie es schon im Vorfeld diskutiert worden war. Nach einer Entscheidung des DFB-Sportgerichts durfte die Eintracht nur 26.500 Karten an ihre eigenen Fans verkaufen - inklusive der rund 1300 Bayer-Anhänger saßen am Samstag also nur 27.950 Zuschauer in einer halbleeren Arena.
Die sahen von Beginn an einen sehr engagierten und mit hohem Tempo und Risiko spielenden Aufsteiger, der schon in der Anfangsphase durch Takashi Inui (13.) und zweimal Meier (17./20.) mehrere gute Chancen besaß. Die Fans sahen aber auch sehr schnell in Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ihren Buhmann.
Nach einem Foul des Leverkusener Torwarts Bernd Leno an dem allein vor dem leeren Tor einschussbereiten Alexander Meier gab der Referee in der 38. Minute zu Unrecht einen Abstoß, statt auf Elfmeter für die Eintracht und Rote Karte für den Keeper zu entscheiden. Leno hatte Meier am Bein erwischt, allerdings hätte der den Ball vermutlich nicht mehr erreicht.
Auch Leverkusen kam zu guten Chancen
Die Hessen waren darüber so erbost, dass ihr Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen tobend von der Tribüne an den Spielfeldrand gelaufen kam. Dabei spielten die Frankfurter genauso, wie sich dass ihr Trainer vorgestellt hatte. Armin Veh stellte mit Kevin Trapp, Carlos Zambrano, dem Ex-Leverkusener Bastian Oczipka, Aigner, Inui und Olivier Occean gleich sechs Neuzugänge auf und gab zudem die taktische Anweisung, nicht "30 Meter vor dem eigenen Tor darauf zu warten, dass wir einen reinkriegen".
Leverkusen spielte ob dieses Frankfurter Sturm und Drangs sehr abwartend, kam in einer Art Privatduell zwischen Kießling und Torwart Trapp aber auch zu guten Chancen (6./26.). Die Eintracht-Defensive bot einige Lücken, die Bayer aber nur selten nutzte. Beim 0:1 musste Keeper Trapp in Unterzahl retten, der Abpraller nach Schuss von Bellarabi landete aber genau vor den Füßen von Stefan Kießling.
Die Eintracht drückte und wurde belohnt
Nach der Pause machte die Eintracht weiter Druck und wurde durch Aigners Ausgleich auch schnell belohnt. Der Spielverlauf ähnelte dem der ersten Halbzeit, beide Teams hielten sogar das hohe Tempo aufrecht: Frankfurt machte das Spiel, Leverkusen blieb gefährlich. Andre Schürrle (61.) und Kießling (79.) hätten den Favoriten in Führung schießen können, Occean (73.) und Rode (76.) den Aufsteiger.
Am Ende machte sich Vehs gutes Händchen bezahlt: Der eingewechselte Lanig traf nach einer Flanke des eingewechselten Stefano Celozzi. Und die Eintracht-Fans sangen: "Die SGE ist wieder da." Insgesamt lieferten beide Teams eine hohe Laufleistung ab. Die besten Zweikämpfer waren Carlos Zambrano auf Seiten der Eintracht und Philipp Wollscheid bei Bayer Leverkusen.
Veh lobt die Moral seines Teams
Armin Veh war nach dem Spiel sehr zufrieden mit seinem Team. "Wir haben in der zweiten Halbzeit eine richtig gute Moral gezeigt", lobte der Eintracht-Trainer sein Team für eine "klasse Leistung". Nicht zufrieden war Stefan Kießling. "Wir haben zu wenig nach vorne getan, vor allem weil wir auch den Platz gehabt hätten. Hinten haben wir zu viel zugelassen", bemängelte Kießling. Die Eintracht spielt in der nächsten Woche gegen Hoffenheim. Leverkusen muss gegen Freiburg den Fehlstart verhindern.