Die Bäume wachsen auch für den "Triple-Sieger-Besieger" nicht in den Himmel: Acht Tage nach dem 1:0-Erfolg gegen Bayern München unterlag der FC Augsburg vor allem wegen seiner mangelhaften Chancenverwertung 0:2 (0:2) bei 1899 Hoffenheim. Nach der Niederlage zum Abschluss des 30. Spieltags der Fußball-Bundesliga müssen die Schwaben, die immer wieder am überragenden 1899-Torwart Jens Grahl scheiterten, ihre Hoffnungen auf die erste Teilnahme an der Europa League wohl begraben.
Sejad Salihovic (19.) und Jannik Vestergaard (41.) trafen im 200. Bundesliga-Spiel der Hoffenheimer für die Gastgeber, die seit fünf Partien ungeschlagen sind. Augsburg (42 Punkte) bleibt auf dem achten Platz, Hoffenheim (40) ist nach wie vor Neunter. Freuen über den Sieg konnte sich auch der Hoffenheimer Profi Boris Vukcevic, der 562 Tage nach seinem schweren Autounfall erstmals wieder im Stadion war.
"Unser Torwart hat uns im Spiel gehalten", sagte Torschütze Salihovic bei Sky: "Jetzt haben wir 40 Punkte."
Vor 26.449 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena hätte Sascha Mölders die Augsburger bereits nach 66 Sekunden in Führung bringen können. Der Matchwinner gegen die Bayern, der nach einem Fehler des Hoffenheimer Innenverteidigers Vestergaard frei vor dem TSG-Tor auftauchte, traf aber nur den Pfosten.
Salihovic trifft vom Punkt
Die Gäste, die ohne Tobias Werner und Jan Moravek auskommen mussten, hatten in der zwölften Minute Glück, dass Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) keinen Strafstoß gegen sie verhängte. Der Rempler von Jan-Ingwer Callsen-Bracker gegen Eugen Polanski war dem Unparteiischen keinen Pfiff wert.
Sieben Minuten später erzielten die Gastgeber, die das Spiel immer mehr unter ihre Kontrolle bekommen hatten, die Führung. Salihovic traf per Freistoß, es war das elfte Saisontor des Bosniers. Hitz machte dabei aber eine unglückliche Figur.
Auf der Gegenseite parierte Grahl glänzend gegen André Hahn (23.), Halil Altintop (28.) und nochmal gegen Hahn (28.). Der Ausgleich wäre zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen, die Abwehr der Hoffenheimer wackelte bedenklich.
Offensiver Schlagabtausch
Ohnehin sorgten beide Teams durch die Vernachlässigung der Defensive für einen hohen Unterhaltungswert. Zeitweise entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Kurz vor der Pause erhöhte der Deutsch-Däne Vestergaard die Führung der Gastgeber nach einem Getümmel im Strafraum aus kurzer Distanz per Kopf.
Nach dem Seitenwechsel ging es munter weiter. Erst scheiterte Salihovic per Freistoß an Hitz (48.), dann Alexander Esswein auf der Gegenseite an Grahl (54.). Danach wurde es ein wenig ruhiger. Der FCA war zwar um den Anschlusstreffer bemüht, große Chancen konnten sich die Gäste aber nicht erarbeiten. Erst Halil Altintop (74.) und der eingewechselte Raul Bobadilla (75.) sorgten wieder für Gefahr.