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Denn die Eisfläche in Nordamerika ist nicht nur über vier Meter schmaler als in Deutschland, die Angriffszonen sind seit einigen Jahren in Übersee deutlich geräumiger als hierzulande und weitaus größer als das Mitteldrittel. Dies sollte den Offensivbemühungen der Mannschaften einen Schub geben und die Überzahlmöglichkeiten noch torträchtiger werden lassen. Die geringere Breite gilt als Garant für körperbetontes Eishockey. Wie würden sich wohl die beiden deutschen Mannschaften auf dem ungewohnten Untergrund verkaufen?
Torschuss-Festival in Berlin
Altmeister Hans Zach, einer der größten Kenner des Eishockey-Sports in der Bundesrepublik war, in seiner Rolle als Experte des Bezahlsenders Sky so begeistert, wie man den Alpenvulkan ansonsten nur selten erlebt. "Mehr Torchancen, mehr Treffer, weniger taktisches Geplänkel herrlich, schwärmte der Tölzer in sein Mikrofon und lies keine Gelegenheit aus, dies fortwährend zu betonen. "Wir wollen das Eishockey immer attraktiver machen, hier haben wir eine großartige Gelegenheit, sagt Zach, der die neuen Eis-Maße am liebsten schon morgen in der DEL einführen würde.
In der Tat, das Spiel zwischen den beiden Rekordmeistern, das Berlin schlussendlich für sich entscheiden konnte, war geprägt von Offensivaktionen en masse und jeder Menge Torchancen. Beide Teams schossen in den 65 Minuten samt Verlängerung insgesamt 90-mal aufs Tor. Zum Vergleich: In den fünf anderen Partien des Abends gaben die Teams gemeinsam im Schnitt gerade einmal rund 65 Schüsse ab.
Aber nicht nur in dieses Zahlen spiegelt sich wieder, wie hervorragend beide Mannschaften auf dem NHL-Eis aufspielten. Das Spiel war für die Verhältnisse in der DEL außergewöhnlich dynamisch und temporeich. Dabei darf man nicht den Fehler begehen, alles ausschließlich auf die andere Eisfläche zu schieben. Immerhin standen sich zwei Top-Klubs gegenüber, die bravourös in die Saison gestartet sind und seit vielen Spielen ungeschlagen waren. Das Niveau beeindruckte sogar NHL-Legende Luc Robitaille, der das Spiel auf der Tribüne verfolgte.