
Dani Alves vom spanischen Meister FC Barcelona ist beim Auswärtsspiel gegen den FC Villarreal (3:2) mit einer Banane beworfen worden und hat diese daraufhin gegessen. Der Brasilianer hob die Banane vor einem Eckball auf, schälte sie und biss hinein. Sekunden später schlug der Verteidiger noch mit vollem Mund den Ball in den Strafraum. "Ich spiele jetzt seit elf Jahren in Spanien, und seit elf Jahren ist es immer das Gleiche. Wir werden es nicht ändern, daher muss man Witze darüber machen", sagte der 30 Jahre alte Alves und meinte mit einem Augenzwinkern: "Ich weiß nicht, wer die Banane geworfen hat, aber ich möchte ihm danken. Er hat mir Energie für zwei weitere Ecken gegeben, die zu einem Tor führten."
Für seine Reaktion erhielt Alves Beifall von zahlreichen Kollegen. Mitspieler und Landsmann Neymar veröffentlichte auf Instagram ein Foto, auf dem er und sein Sohn mit Bananen zu sehen sind. Mittelfeldspieler Lucas Leiva vom FC Liverpool schrieb: "Wir stehen in diesem Kampf gegen Rassismus Seite an Seite", der ehemalige englische Nationalspieler Gary Lineker forderte, "die rassistischen Dummköpfe mit Missachtung" zu strafen.
Sepp Blatter, der Präsident des Weltverbandes FIFA, nannte den Bananenwurf einen "Skandal" und nutzte den Vorfall, um zum Kampf gegen Diskriminierung im Fußball aufzurufen. "Wir müssen gemeinsam alle Formen von Diskriminierung bekämpfen", schrieb Blatter bei Twitter und kündigte für die WM in Brasilien "null Toleranz" an.
Spanischen Medien zufolge vermerkte Schiedsrichter David Fernandez Borbalan den Vorfall im Spielbericht. Der spanische Verband RFEF werde sich daher am Dienstag mit dem Fall beschäftigen. Alves hatte erst im Januar 2013 nach dem Pokal-Halbfinale gegen Real Madrid über rassistische Beleidigungen geklagt.
Beim Sieg gegen Villarreal war der Brasilianer an zwei Toren beteiligt, aus einem 0:2-Rückstand machte Barca noch einen Sieg. Drei Spieltage vor Saisonende liegt der Titelverteidiger auf Platz zwei weiter vier Punkte hinter Tabellenführer Atletico Madrid.