Trainer Christoph Daum steht offenbar kurz vor dem Ende seines Engagements beim türkischen Fußball-Erstligisten Bursaspor. "Wir haben uns heute zusammengesetzt und über die weitere Zukunft gesprochen. Dabei ist der Verein zu dem Entschluss gekommen, dass ich einen Auflösungsvertrag unterschreiben möge", sagte der 60-Jährige am Sonntagabend Sport 1. Am Samstag hatte Bursaspor in der Süper Lig 1:2 (0:0) gegen Aufsteiger Konyaspor verloren, türkische Medien hatten bereits über eine Entlassung berichtet.
Am Montag durfte Daum laut Bild-Zeitung nicht einmal mehr die Reise zum Halbfinal-Hinspiel im türkischen Pokal bei Galatasaray Istanbul antreten, auch das Training zuvor leitete er nicht mehr. "Sie haben mich nicht zum Training zugelassen. Stattdessen wollen sie mich beurlauben. Doch ich lehne dies ab. Ich werde auch nichts unterschreiben. Das Ganze ist ein Vertragsbruch", sagte Daum: "Wenn eine Sache einvernehmlich zu Ende gebracht werden soll, dann muss man sich auch über alle Punkte einig sein. Bursaspor hat nach wie vor einen Cheftrainer. Und der heißt Christoph Daum!"
Der Bundesliga-Meistertrainer (1992 mit dem VfB Stuttgart) hatte Mitte August einen Zweijahresvertrag in Bursa unterschrieben, es ist sein fünftes Engagement in der Türkei. Jeweils zweimal hat er Besiktas Istanbul und dessen Stadt-Rivalen Fenerbahce betreut, beide Vereine führte der erfahrene Coach ebenfalls zum Meistertitel.
Bursaspor hatte zuletzt drei von vier Spielen in der Süper Lig verloren und sich in der Vorwoche mit einem 0:2 beim Tabellenletzten Kayserispor blamiert. Nach dem 26. Spieltag liegt der Verein als Elfter nur vier Punkte hinter Platz vier, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Die Niederlage des Daum-Teams gegen Konyaspor hatte der ehemalige Bundesliga-Profi Theofanis Gekas (66./73.) mit einem Doppelpack besiegelt. Für Bursa traf Enes Ünal (90.), Gäste-Spieler Erdinc Yavuz sah noch die Gelb-Rote Karte (90.+1).