Eintracht Frankfurt ist die Überraschungsmannschaft der Saison. In München trat der Aufsteiger selbstbewusst und forsch auf und schnupperte lange Zeit am Punktgewinn. sportal.de schaut sich die Leistungen von fünf Frankfurter Spielern noch einmal detailiert an.
Kein Team trat bisher in dieser Saison in München so forsch auf wie Eintracht Frankfurt. Die Hessen griffen die Münchner früh an und unterbanden die Kombinationen der Bayern so frühzeitig. Dabei zeigten sie Stärken und Schwächen, wie sie die gesamte Saison über schon zu beobachten sind. Der Aufsteiger ist bereit ins Risiko zu gehen, der Torabschluss steht im Mittelpunkt des jungen Teams. Dabei wird in Kauf genommen, dass der Gegner bei Ballverlusten selbst mit schnellem Umschalten zum Erfolg kommen kann.
Die beiden Außenverteidiger Sebastian Jung und Bastian Oczipka rücken weit auf, sind in der Lage offensiv ihre Stärken auszuspielen und mit hohen Bällen die kopfballstarke Mitte in Szene zu setzen. Das defensive Mittelfeld ist der Motor des Spiels. Sebastian Rode verteilt klug die Bälle und steht im Blickpunkt der Spitzenclubs und der Medien. Er ist in dieser Saison der auffälligere Mittelfeldspieler im Vergleich zu Pirmin Schwegler.
Bastian Oczipka (Eintracht Frankfurt) Note 3
Die zwei in der sportal.de-Redaktion am heftigsten diskutierten Noten waren am Samstag die der Spieler Bastian Oczipka und Rafael van der Vaart. Bei beiden wurde gestritten, ob ein gut mit minus, also eine 2,5, ihre Leistung nicht treffender beschreiben würde. Bei Van der Vaart wurde angeführt, dass der HSV lange Zeit in Unterzahl spielte und der Mittelfeldspieler kämpferisch voll überzeugen konnte, seine spielerischen Fähigkeiten den defensiven Aufgaben unterordnete und somit zum Remis seinen Teil beitrug. Für eine gute Leistung erwarten wir aber von einem so zentralen Spieler mehr spielerische Akzente und entschieden uns für ein Befriedigend. Auch im Fall Oczipka entschieden wir uns schließlich für die 3 und gegen eine 2,5.
Der Außenverteidiger schaltete über weite Strecken Arjen Roben aus. Das dies schwerlich über neunzig Minuten möglich ist, war aber schon in der Anfangsphase einmal sichtbar, als Robben dem Frankfurter davon lief und ein Zuspiel von Franck Ribery ans Außennetz setzte. In den Zweikämpfen ist das Talent immer auf den Ball aus, weshalb er manchmal etwas zu ballfixiert wirkt. Dass der Sommerzugang mit dem Leder, wenn er es erobert hat, umzugehen weiß, wurde aber auch in München sichtbar. Seine Flanken sorgten mehrmals für große Aufregung.
Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt) Note 3
Schon am sechsten Spieltag hatten wir einen Teil unserer Rubrik Sebastian Rode gewidmet. Uns wird oft vorgeworfen, dass wir das von Spitzenclubs umworbene Talent zu kritisch sehen würden. In München sah unser Experte Bernd Schroller erneut einen weitgehend überzeugenden Auftritt Rodes, der sich im Zentrum mit Stars wie Bastian Schweinsteiger oder dem Rekordeinkauf der Liga, Javier Martinez, auseinandersetzen musste und sichtlich Spaß daran hatte.