Julian Weigl ist der Shootingsstar, schon bevor die Saison für Borussia Dortmund so richtig begonnen hat. Im Eiltempo hat sich der 19 Jahre alte Neuzugang in die Startelf der Westfalen katapultiert und Experten wie Mitspieler gleichermaßen verblüfft. Die Lobeshymnen über den einstigen Zweitliga-Kicker von 1860 München werden immer lauter.
"Julian begeistert mit Unbekümmertheit und Frische sowie der Fähigkeit, die Dinge aufzusaugen und schnell zu lernen. Tolle Zeichen, die wir von ihm bekommen. Ein offener, ein herzlicher Junge", schwärmte Trainer Thomas Tuchel und ergänzte nach dem grandiosen Bundesliga-Debüt am vergangenen Samstag gegen Borussia Mönchengladbach (4:0) über seinen Musterschüler: "Er ist ein wahnsinnig fleißiger Lerner."
Es scheint außerdem, dass Weigl trotz seines Alters gar nicht mehr so viel lernen müsste. Denn er verrichtet seine Arbeit auf der Sechser-Position vor der Abwehrkette mit einer Leichtigkeit, Unaufgeregtheit und Selbstverständlichkeit, dass selbst Dortmunds Königstransfer Gonzalo Castro (11 Millionen Euro/Bayer Leverkusen) in den ersten vier Pflichtspielen der Saison zunächst auf der Bank saß.
Er hat "immer einen Plan"
"Er hat sehr abgeklärt gespielt, man hat das Gefühl, er hat immer einen Plan", meinte Sportdirektor Michael Zorc, der den U20-Nationalspieler für die festgeschriebene ablösesumme 2,5 Millionen Euro von den Löwen loseiste. Schon in München war Weigl mit 19 Jahren zum jüngsten Kapitän der Vereinsgeschichte avanciert und übernahm in einer Chaos-Saison von 1860 mit einem Fast-Abstieg Verantwortung.
Weigl wird auch in Dortmund schon jetzt von seinen Mitspielern auf dem Rasen gesucht - und auch gefunden. 91 Ballkontakte wies die Statistik für den Youngster gegen Gladbach aus. Zudem spielte Weigl 84 Pässe, 79 erreichten ihr Ziel, was einer eindrucksvollen Quote von 94 Prozent entspricht. "Er ist ein super Fußballer, es sieht auch alles sehr elegant bei ihm aus", lobte auch Kapitän und Weltmeister Mats Hummels.
"Ich bin sprachlos"
Neben Castro bugsierte Weigl mit seinen bisherigen Leistungen auch sein Vorbild Sven Bender aus der Startelf. Weigl stammt aus Bad Albing, unweit von Benders Geburtsort Rosenheim, beide kamen über 1860 München nach Dortmund. "Julian ist für die nächsten Jahre ein guter Junge", befand Bender in der Vorbereitung. Nach Auffassung von Tuchel ist er es offenbar schon jetzt.
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Weigl beeindruckt die Borussen-Fans und auch die Bundesliga-Konkurrenz. Doch so souverän er sich auf dem Platz präsentiert, so unsicher bewegt sich der Bundesliga-Rookie noch vor den Kameras und Mikrofonen. Die Freude über sein gelungenes Liga-Debüt verkündete Weigl über die sozialen Netzwerke: "Einfach nur geil! So soll es weitergehen! Vielen Dank für Eure Unterstützung! Ich bin sprachlos.