
Bei 65 Millionen Euro für Thiago Silva und Ibrahimovic wurde Milan-Präsident Berlusconi dann doch schwach und verkaufte seine Leistungsträger an PSG. Entschuldung statt Meisterschaft? Ablösefreie statt teurer Stars? Oder kommt Dzeko, van Persie oder Tevez?
Am Ende war es ein Angebot, das er einfach nicht ablehnen konnte. "Ja, ich habe Zlatan Ibrahimovic und Thiago Silva an Paris St. Germain verkauft", hatte Milan-Präsident Silvio Berlusconi am späten Abend via Gazzetta dello Sport verkündet.
Während Paris mit Thiago Silva, der seinen Vertrag bei Milan erst vor wenigen Tagen verlängert und eigentlich erklärt hatte, definitiv nicht wechseln zu wollen, offenbar bereits Einigkeit erzielt hat, wird mit Ibrahimovic noch hart verhandelt. Grundsätzlich ist auch der Schwede bereits zu wechseln, allerdings nur zu seinen Bedingungen. Heißt: Ibrahimovic will mehr Geld.
Als Verhandlungsbasis hatten die Vertreter der Franzosen neun Millionen pro Jahr für einen Vierjahresvertrag angeboten, Ibrahimovic über seinen Berater Mino Raiola allerdings 15 Millionen bei gleicher Laufzeit gefordert. Dass der Kontrakt aber am Gehalt scheitern könnte, glaubt im Umfeld der beiden Clubs und Ibrahimovics allerdings niemand. Gestern vertagte man sich zwar nach vierstündiger Verhandlung im Prinzenpark von Paris, trotzdem gehen die Beobachter der italienischen Zeitung La Stampa davon aus, dass man sich am Ende wohl bei etwa 12 Millionen Euro netto treffen wird. Diese Summe verdient Zlatan derzeit auch bei Milan.
Verkauf von Thiago Silva und Ibrahimovic entlastet klammes Milan
Und damit wären wir auch schon beim entscheidenden Punkt für den Verkauf des Schweden. Finanziell erleichtert der Doppeltransfer Milan schlagartig um ein paar Probleme. Die Vorgaben des Financial Fair Play der UEFA zu erfüllen, dürfte dem ohne die Finanzhilfen seines Präsidenten eigentlich nicht auf Rosen gebetteten Milan nämlich angesichts der großen Finanzspritze um einiges leichter fallen. Schließlich kommen zu der irgendwo zwischen 62 und 65 Millionen Euro liegenden Ablöse noch einmal erhebliche weitere Einsparungen bei den Gehältern der beiden Leistungsträger.
"Zusammen bringt uns das 150 Millionen Euro Ersparnis für die nächsten zwei Jahre", rechnete Berlusconi vor. Ibrahimovic allein verdiente bei Milan ungefähr 12 Millionen Euro plus etwaige Boni jährlich - netto versteht sich. Thiago Silva kam auf runde sechs Millionen Euro ebenfalls zuzüglich weiterer Bonuszahlungen. Schon allein aus diesem Grund wäre es deshalb nach Berlusconis Auffassung "unverantwortlich" gewesen, das PSG-Angebot nicht anzunehmen.
Milans Neustrukturierung doch umfangreicher als gedacht
Aber was bedeutet der Verkauf von Ibrahimovic und Thiago Silva sportlich für Milan? Zunächst natürlich einen erheblichen Qualitätsverlust. Schließlich verlassen mit dem Torschützenkönig der Serie A der zurückliegenden Saison und dem wohl besten Abwehrspieler der Liga zwei absolute Leistungsträger den Club.