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5 Fragen zu 'HSVPlus': Logischer Schluss oder Katastrophe?

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sportal.de
24. Mai 2014, 13:53 Uhr
Carl-Edgar Jarchow
Carl-Edgar Jarchow könnte die Initiative den Job kosten

Nach dem Last-Minute-Klassenerhalt steht beim Hamburger SV die nächste wegweisende Entscheidung an. Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag (ab 11 Uhr) in der Imtech-Arena stimmen die Fans über die Initiative HSVPlus ab und stellen damit die Weichen für die Zukunft. Doch die Gegner der Bewegung machen Stimmung und nutzen alle Mittel, Mahner gibt es auf beiden Seiten. Die wichtigsten Fragen im Überblick.

Was will HSVPlus?

Die Initiative steht für sieben Kernpunkte. Die beiden wichtigsten Aspekte sind zweifellos die Ausgliederung der Nachwuchs- und Profi-Fußballabteilung aus dem Gesamtverein sowie die sich dadurch ergebenen neuen Finanzierungsmöglichkeiten für Investoren, um den mit Verbindlichkeiten in Höhe von 100 Millionen Euro belasteten Verein auch auf dem Transfermarkt konkurrenzfähiger zu machen.

Nach der Ausgliederung sollen die Fußballer, inklusive des Ausbildungs-Internats, dann in der HSV Fußball AG zusammengeschlossen werden. Das Argument der Initiatoren: Die Fußball-Abteilung wäre dann nur für sich zuständig und würde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Neben neuen finanziellen Möglichkeiten, wie des Verkaufs von Aktienpaketen, könnte sich der Verein auch strukturell neu aufstellen.

So könnten 24,9 Prozent der Aktien an strategische Partner gegeben werden, sofern das von den Mitgliedern direkt gewählte Präsidium entsprechenden Verkäufen zustimmt. Das Stadion beispielsweise gehört schon jetzt einer Kapitalgesellschaft. Dennoch bliebe die 50+1-Regelung intakt, womit kein Investor den Klub komplett übernehmen könnte.

Der dritte Kernpunkt betont die Zukunft des Vereins ohne die Fußball-Abteilung. So verspricht die Initiative, dass der Universalsportverein durch die Ausgliederung finanziell vor den Risiken des Profifußballs geschützt wäre und sich durch die Mitgliederbeiträge finanzieren würde. Dadurch soll der HSV e.V. auf keinen Fall schlechter dastehen als aktuell.

Darüber hinaus sei das Mitbestimmungsrecht der Mitglieder in der Fußball AG gesichert. Das Präsidium, welches nach Zustimmung mit dem Beirat und dem Wahlausschuss den Aufsichtsrat der Fußball AG ernennt, wird direkt gewählt und der HSV e.V. bleibt Mehrheitsgesellschafter der HSV Fußball AG. Außerdem sollen Beirat und Wahlausschuss zumindest überwiegend direkt durch die Mitglieder gewählt werden.

So sollen unnötige Wahlkämpfe vermieden und die Installation von Fußballkompetenz in der Vereinsführung gesichert werden. Der von der Mitgliederversammlung gewählte Delegierte der Supporters sitzt außerdem künftig nicht im Aufsichtsrat, sondern im Beirat und im Wahlausschuss. Der Supporters Club soll wie bisher Auswärtsfahrten, Fanbetreuung und ähnliche Belange organisieren.

Abschließend machen die Initiatoren klar, dass die Raute, der Name und die Vereinsfarben nur durch die Mitglieder geändert werden können. Auch der HSV e.V. dürfte die Raute weiter verwenden. Die 2012 gestartete Fan-Anleihe, von welcher ein neuer HSV-Campus gebaut werden soll, werde außerdem in die HSV Fußball AG übertragen. Die AG würde dann gemeinsam mit dem HSV e.V. dafür haften.

Wie und mit wem kommt HSV Plus zustande?

79,4 Prozent der Mitglieder stimmten im Januar für die Initiative und gegen einige andere Konzepte, 75 Prozent der Mitglieder müssen am Sonntag nochmals dafür stimmen. Dabei scheuen ihre Gegner keine Mittel und Wege: Laut Tagesordnung sollen 56 Anträge sowie der Vorstandsbericht und einige Ehrungen abgearbeitet werden, ehe über HSVPlus abgestimmt wird.

Damit besteht die Gefahr, dass bis dahin zahlreiche Befürworter unter den Mitgliedern schon wieder abgereist sind, da sie noch am Sonntagabend womöglich in andere Städte zurück müssen.

Sollte die Initiative aber den Zuschlag erhalten, ist ihr vorläufiges Führungsteam bereits komplett. Der HSVPlus-Begründer und Ex-Aufsichtsratsvorsitzende Ernst-Otto Rieckhoff stellte mittlerweile sein Kompetenzteam vor, das dann auch den möglichen neuen Aufsichtsrat bilden soll.

Angeführt wird das Team von Karl Gernandt, Präsident des Verwaltungsrats im Logistikunternehmen von HSV-Mäzen Klaus-Michael Kühne. Er wird unterstützt von den Ex-HSV-Spielern Thomas von Heesen und Peter Nogly sowie Klitschko-Manager Bernd Bönte und den Unternehmern Felix Goedhart und Dieter Becken.

"Der HSV ist ein Sanierungsfall. Wir wollen in den nächsten drei Jahren ein Team aufbauen, das in der Bundesliga wieder eine ernstzunehmende Rolle spielt. Es geht um die Marke HSV, die man wieder mit Stolz im Stadion spüren soll", stellte Gernandt jüngst klar.

Neuer Vorstandschef der Fußball AG soll Ex-HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer werden. Die Initiatoren bestätigten am Mittwoch Gespräche mit Beiersdorfer, der allerdings noch bis 2015 an Zenit St. Petersburg gebunden ist. Joachim Hilke, aktuelles Vorstandsmitglied, könnte sein Vize werden. Der Aufsichtsrat würde allerdings letztlich über beide Posten bestimmen.

Was wären erste Konsequenzen?

Neben der Neuordnung der Führungsriege und der anstehenden Ausgliederung zunächst Bares: Milliardär Kühne hat der Initiative einen zweistelligen Millionenbetrag als Startkapital, einen Zinsaufschub von mehr als zwei Millionen Euro sowie eine Bürgschaft über zehn Millionen Euro versprochen. Die Lizenz wäre somit gesichert und der Klub könnte das Sommer-Transferfenster ganz anders angehen.

"Dieser Beitrag ist ein klares Signal, dass ich an den Neuanfang mit HSVPlus glaube und meinen HSV gerade in schwierigen Zeiten die Tür für einen Neuanfang öffnen möchte, ohne, dass die Hoffnungsträger einer neuen Mannschaft jetzt verkauft werden müssen", erklärte der 76-Jährige.

Auch Trainer Mirko Slomka betonte: "Ich habe bisher als Cheftrainer nur bei Vereinen gearbeitet, die diese Ausgliederung bereits vollzogen haben, und ich habe erlebt, was das den Klubs für Möglichkeiten gibt."

Sportchef Oliver Kreuzer und Vorstandschef Carl-Edgar Jarchow müssten dagegen wohl gehen. "Es werden einige nicht mehr dabei sein, die bisher eine gewisse Routine darin hatten, über den HSV zu sprechen", so Gernandt. Jarchow würde mutmaßlich durch Beiersdorfer ersetzt, als neuer Sportchef wurde zuletzt Jens Lehmann gehandelt.

Auch DFB-Manager Oliver Bierhoff soll hierfür kontaktiert worden sein. Jarchow, der mittlerweile ebenfalls für die Ausgliederung stimmt, stellte im "NDR" allerdings klar: "Ich habe einen Vertrag mit dem HSV, der läuft noch ein Jahr. Ich würde den sehr gerne erfüllen. Ich werde nach der Vorlage, die wir einbringen werden, übergangsweise sowohl im Präsidium des Vereins sein wie auch im Vorstand der AG. Was sich nachher ergeben wird, das haben die Gremien zu entscheiden."

Das "Hamburger Abendblatt" hatte zuletzt spekuliert, dass Jarchow neuer Präsident des Gesamtvereins werden und lediglich in den Aufsichtsrat der Fußball AG wechseln könnte.
 

Wer ist dagegen?

Angeführt wird der Widerstand von Aufsichtsrat und Ex-Präsident Jürgen Hunke. Seit Monaten schon wettert Hunke gegen HSVPlus, jetzt hat er wenige Tage vor der Abstimmung mit der Gründung einer Gegenbewegung für Aufsehen gesorgt: Die "HSV-Allianz" soll einen moderateren Mittelweg bieten.

"Ich habe meine Vorbehalte gegen eine Ausgliederung aufgegeben. Und ich biete "HSVPlus" meine Unterstützung an, im Sinne des Vereins eine gemeinsame Lösung zu finden, wenn auf den Verkauf der Raute und die Übernahme des Stadions verzichtet wird. Das wäre eine historische Fehlentscheidung", so Hunke.

Ein klares Finanzkonzept hat die Opposition, der auch Ex-HSV-Star Manfred Kaltz sowie der Hotelier Eugen Block angehören, bislang aber nicht. Dennoch hofft Hunke noch auf eine Einigung mit "HSVPlus": "Dies würden die ganze Stadt und alle HSV-Anhänger begrüßen."

Unterstützt wird er von einigen Rechtsexperten. So warnte der Hamburger Anwalt Andreas Costard, der sich mit dem Ausgliederungsbericht von HSVPlus auseinander gesetzt hat: "Alle Mitglieder der HSV-Allianz sind der Ansicht, dass Veränderungen unumgänglich sind. Doch so wie das HSVPlus vorhat, geht es nicht. Erstens verlieren die Mitglieder Rechte, zweitens wird Finanzinvestoren Tür und Tor geöffnet und drittens werden das Stadion und die Raute als Markenzeichen verkauft."

Tatsächlich besteht hier eine Gefahr. Da der Verein der Rechte an der HSV-Raute aus Steuergründen an die AG übertragen müsste, fürchten Kritiker, dass sich Investoren die Rechte am Vereinslogo sichern und es umgestalten könnten.

Auch Costards Anwaltskollege Rainer Fersley, der sein Modell "Rautenherz" zugunsten der "HSV-Allianz" aufgegeben hatte, warnte vor einer "bewussten Täuschung" der Mitglieder sowie dem "verlogensten Ausgliederungsbericht, den ich in meinem Berufsleben gesehen habe".

So sei etwa die Begrenzung auf eine Anteilsveräußerung keineswegs auf 24,9 Prozent gewährleistet, auch ohne Zustimmung der Mitglieder könnte der Anteil durch eine Kapitalerhöhung auf 33 Prozent steigen: "Dieses Konzept ist ganz klar auf Rendite-Jäger und Hedgefonds ausgerichtet, auf Leute, die das schnelle Geld verdienen wollen."

"Ich kann nur davor warnen, diesen Weg so zu gehen", so Hunkes Fazit: "Es kommt nicht auf die Rechtsform an, sondern auf die Qualifikation der handelnden Personen und eine gute Kommunikation zwischen Vorstand und Aufsichtsrat. Die verantwortlichen Personen aller Gremien sollten die Konsequenzen aus dieser Saison ziehen und sich nicht wieder zur Wahl stellen. Auch ich würde mich dieser Konsequenz stellen."

Wie geht es ohne HSVPlus weiter?

Akut in jedem Fall mit tiefen finanziellen Sorgenfalten. Die Verbindlichkeiten in Höhe von 100 Millionen Euro blieben bestehen, für die Lizenz hat die DFL vom HSV einen Erlös in Höhe von zehn Millionen Euro verlangt. Drei Tage nach der Abstimmung erfolgt die endgültige Lizenzvergabe.

Doch ohne HSVPlus würde das Geld von Kühne, sowie der vereinfachte Einstieg für Investoren, ausbleiben. Traditionalisten beurteilen das wohl positiv, doch zweifellos würde der Klub vor einer großen finanziellen Aufgabe stehen. "Dann wird der HSV die graue Maus bleiben", so der Mäzen: "Das wäre fürchterlich, aber die Mehrheit entscheidet."

Der Milliardär würde sich bei einer Abstimmungsniederlage wohl zunehmend vom HSV distanzieren. Auch Finanzspritzen wie etwa vor zwei Jahren, als Kühne die Rückkehr von Rafael van der Vaart ermöglichte, dürften dann ausbleiben.

Darüber hinaus blieben in dem Fall die Strukturen im Verein unangetastet. So wäre der dringend benötigte innere Reinigungsprozess einmal mehr aufgeschoben, wenn nicht gar aufgehoben. Es würde sich, kurz gesagt, wohl nichts in der Vereinsführung ändern.

Ein Szenario, vor dem Ex-Vorstandschef Bernd Hoffmann im "NDR" ausdrücklich warnte: "Wenn ich mir die Bilanzen anschaue, die sind erschütternd genug. Und wenn man von der DFL Bedingungen für die Lizenz erhält, dann ist das schon ein Alarmzeichen. Ich mag mir ein Scheitern von HSVPlus gar nicht vorstellen. Es bliebe eine Mehrheit an unzufriedenen HSVern und finanzielle Probleme zurück."

Autor: Adrian Bohrdt

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