
Oft wird über Clubs diskutiert, die angeblich ob fehlender Tradition nichts im Profi-Fußball verloren haben. Diesen Leuten sei gesagt: Die Zukunft sieht rosig aus. Denn mit dem SC Preußen Münster, VfL Osnabrück und Arminia Bielefeld drängen drei Clubs mit Historie in die 2. Liga.
Der SC Preußen Münster unterlag im Jahr 1951 im Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft nur denkbar knapp dem 1. FC Kaiserslautern mit 1:2, nachdem Fiffi Gerritzen - Teil des Hunderttausend-Mark-Sturms - die Adlerträger in Führung geschossen hatte. Zudem sind die Preußen,1906 gegründet, Gründungsmitglied der Bundesliga.
Weitere Traditionsvereine sind Arminia Bielefeld (gegründet 1905) sowie der VfL Osnabrück (1899). Bielefeld darf dabei in der jüngeren Vergangenheit als erfolgreichster Club gelten, spielten die Ostwestfalen doch unter anderem zwischen 2004 und 2009 in der Bundesliga, stiegen insgesamt sieben Mal ins Oberhaus auf.
Alle drei Clubs sind sich nicht sonderlich grün, gelten als erbitterte Rivalen in der Fußballszene. Die Preußen und Bielefeld bekämpfen sich schon seit 1913, doch ob der selten stattfindenden Spiele innerhalb der letzten Jahre ist gerade die Rivalität zum VfL ein wenig eingeschlafen. Dies könnte sich nun auf Jahre ändern.
Denn wirft man einen Blick auf die Tabelle der 3. Liga, steht der VfL Osnabrück an der Tabellenspitze, gefolgt von Arminia Bielefeld und dem SC Preußen Münster. Münster (gegen Bremen) sowie Bielefeld (gegen Paderborn) gewannen zudem ihre Spiele in der ersten Runde des DFB Pokals und laben sich nun an den größeren Geldtöpfen. Alle drei Teams wollen natürlich in die 2. Liga.
SC Preußen Münster - Aufschwung der Adlerträger?
Die Preußen haben eine lange Durststrecke hinter sich. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Adlerträger im Fokus der Öffentlichkeit standen. Gründungsmitglied der Bundesliga, Vizemeister - daran erinnern sich nur noch die älteren Münsteraner. Seit dem Abstieg aus der 2. Liga 1991 wartet man vergeblich auf bessere Zeiten, als Spieler wie Peer Posipal, Eric Groeleken, Thomas Knauer und Publikumsliebling Henry Acquah bei den Preußen spielten.
Zum 100. Geburtstag des Clubs 2006 stieg man gar in die 4. Liga ab und erst unter Marc Fascher schafften die Preußen am 6. Mai 2011 die Rückkehr in Liga 3. Seitdem ist in Münster eine Aufbruchstimmung zu verzeichnen. Einziges Manko ist das Stadion, das immer noch nahezu so aussieht, wie zu den Tagen der Bundesligagründung.
Auf Fascher folgte Pavel Dotchev, der die erfolgreiche Arbeit Faschers fortführte. Auch wurde das Durchschnittsalter der Mannschaft gesenkt, die beim Aufstieg in die 3. Liga den ältesten Kader stellte. Wie in dieser Spielklasse oft üblich, gibt es in jedem Jahr einen etwas größeren Umbruch, dennoch herrscht ansonsten in Münster Kontinuität, Präsident Marco de Angelis ist bereits seit 2005 im Amt und wirtschaftet sehr solide.